Ein Forschungsprojekt des Institutes für Pflegewissenschaft - Universität Basel

Ablauf der INTERCARE Studie

Wir befinden uns derzeit in Phase B3 und analysieren die während der gesamten Studienzeit gesammelten Daten.

Phase A: Modellentwicklung

In der Phase A erfolgt eine Literaturrecherche und eine Analyse von internationalen sowie in der Schweiz bereits gemachten Erfahrungen und Projekten zu pflegegeleiteten Versorgungsmodellen. Mit der Beteiligung von verschiedenen Stakeholdern aus Pflegeinstitutionen, Heimverbänden, Berufsverbänden, APN-Vertretungen, Berufsausbildung, Politik, Versicherung und Patientenvertretungen in der Schweiz

wird daraus ein interprofessionelles und pflegegeleitetes Versorgungsmodell (INTERCARE Modell) zur Reduzierung von vermeidbaren Hospitalisierungen entwickelt.

Phase B: Implementierung und Evaluation

In der Phase B wird das neu entwickelte interprofessionelle und pflegegeleitete Versorgungsmodell in 11 Pflegeinstitutionen in der Deutschschweiz eingeführt und evaluiert. Im Rahmen der Erhebung werden kontinuierlich Daten erhoben, die ein umfangreiches Bild der Auswirkungen des Versorgungsmodells zeichnen sollen.

 

Erhebung der Basisdaten: Diese erfolgt bei allen Heimen 3 Monate vor der Implementierungsphase und umfasst die Erhebung von Betriebscharakteristika und eine Personalbefragung. Ab diesem Zeitpunkt werden bereits kontinuierlich die Qualitätsindikatoren und die Hospitalisierungen gemessen und analysiert. Dies ermöglicht, dass jedes Heim zunächst als Kontrolle und dann als Interventionsbetrieb dient.

 

Erhebung der Evaluationsdaten: Dazu werden sowohl schriftliche Befragungen und  Interviews, wie auch gezielt erhobene Outcome- und Routinedaten zu den Bewohnenden wie das RAI-MDS genutzt. Die Befragungen zum neuen Versorgungsmodell und dessen Auswirkungen erfolgen dabei beim Führungspersonal der Pflegeinstitutionen, dem Pflege- und Betreuungspersonal, Ärzt/innen sowie bei den INTERCARE Pflegenden selber.

 

Es werden Daten auf verschiedenen Ebenen erfasst:

1. Klinische Outcomes. Dazu gehören vermeidbare Hospitalisierungen sowie die vier neuen Messthemen der nationalen Qualitätsindikatoren Schmerz, Gewichtsverlust, Polypharmazie und bewegungseinschränkende Massnahmen.

2. Personalergebnisse. Hier interessieren die Arbeitszufriedenheit, das Erleben des Empowerments und die interprofessionelle Zusammenarbeit aufgrund des neuen Modells.

3. Implementierungssoutcomes. Überprüfung von Akzeptanz, Umsetzungsgrad, Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit des neuen Versorgungsmodells sind einige der Indikatoren dieser Ebene.

4. Kosten. Wir wollen in Erfahrung bringen, wie viel die Implementierung des neuen Modells kostet und wie sich Veränderungen in den Hospitalisierungsraten auf die Kosten auswirken.