Ein Forschungsprojekt des Institutes für Pflegewissenschaft - Universität Basel

Ablauf INTERSCALE

Wir befinden uns derzeit in Arbeitspaket 1 und passen die Kernelemente sowie die Implementierungsstrategien von INTERCARE an.

Arbeitspaket 1: Partizipative Entwicklung von Implementierungsstrategien (2022 – 2023)

In Arbeitspaket 1 (AP1) wird einerseits das INTERCARE Modell auf Basis der Erfahrungen aus der ersten Umsetzung überprüft und aktualisiert (z. B. Anpassung der Unterrichtsinhalte für die INTERCARE Pflegefachpersonen an die aktuelle Evidenz, Update von Informationsmaterialen für die Pflegeinstitutionen).

 

Andererseits werden passende Implementierungsstrategien für Arbeitspaket 2 (AP2) entwickelt, die im Vergleich zu den in der ersten Umsetzung von INTERCARE verwendeten Strategien, weniger ressourcenintensiv sind. Dazu können z. B. die Dauer, die Häufigkeit oder die Form verändert werden und es können Strategien weggelassen bzw. durch weniger aufwändige ersetzt werden. Die Entwicklung baut auf einer theoriegeleiteten Kontextanalyse auf, die bereits im ersten Durchgang identifizierte, hinderliche und förderliche Faktoren für die Umsetzung aktualisiert.

 

Die Aktualisierung und Entwicklung geschieht in einem partizipativen Ansatz mit einer Gruppe von Pflegeinstitutionen und einer Stakeholdergruppe. Für die Gruppe Pflegeinstitutionen werden sowohl Institutionen aus dem ersten Durchgang als auch Institutionen mit Interesse an INTERSCALE eingeladen, mit dem Ziel, den Aktualisierungsbedarf zu identifizieren und sowohl das INTERCARE-Modell als auch die Implementierungsstrategien kontextadäquat zu aktualisieren, resp. entwickeln. Für die Stakeholdergruppen werden alle Stakeholder aus dem ersten Durchgang eingeladen und die Gruppe wird nach Bedarf ergänzt (d. h. z. B. Vertretungen von Politik, Behörden, Leistungserbringende, Berufsgruppen, Bewohner/innen-Gruppen).

Arbeitspaket 2: Implementierung von INTERCARE und Evaluation der Implementierungsstrategien (2023 – 2026)

In AP 2 wird INTERCARE in einer cluster-randomisierten kontrollierten Studie in ca. 40 Pflegeinstitutionen in der Deutschschweiz eingeführt. Die teilnehmenden Pflegeinstitutionen werden nach dem Zufallsprinzip zwei Studiengruppen zugeteilt: Beide Gruppen erhalten die INTERCARE Intervention, bei den Pflegeinstitutionen der ersten Gruppe kommen die Implementierungsstrategien des ersten Durchgangs von INTERCARE zum Einsatz, welche aktualisiert werden. Bei der zweiten Gruppe wird jedoch eine weniger kostenintensive Variante an Implementierungsstrategien durchgeführt. Die Studie startet in 2024 und die Intervention dauert 12 Monate pro Pflegeinstitution (gestaffelter Start).

 

Im Rahmen der Evaluation wird die Wirksamkeit der unterschiedlichen Implementierungsstrategien untersucht. Dabei werden insbesondere Implementierungsergebnisse, z.B. Umsetzungstreue und Akzeptanz der Kernelemente von INTERCARE, zum anderen aber auch klinische Ergebnisse, d.h. Anzahl ungeplanter Spitaleinweisungen gemessen. Es wird untersucht, wie viel die Implementierung aus Perspektive der Forschungsgruppe und der Pflegeinstitutionen kostet und welche Kombination von Implementierungsstrategien kosteneffizienter ist. Darüber hinaus werden Akzeptanz und Machbarkeit der Implementierungsstrategien erfragt und 12 Monate nach Studienende die Nachhaltigkeit des Modells gemessen.